Perfekt, unperfekt oder Gutsle* für alle!

 Mitgefühl & gewaltfreie Kommunikation MIT UNS SELBST…

Wow, das ist so leicht gesagt und doch oft so schwer. Wer wie ich, von „Natur aus“ recht hart mit mir selbst ist, hohe Ansprüche hat, kennt das vielleicht: Es ist oft leichter mit anderen liebevoll und verständnisvoll zu sein, als mit sich selbst. Klar, zu den anderen haben wir ja auch ABSTAND, der fehlt uns zu uns selbst oft.  

Und dazu kommt: Schattenarbeit und womöglich spiritueller Wettkampf: „WARUM BIN ICH IMMER NOCH NICHT SO WEIT? ICH ARBEITE JETZT SCHON SO LANG AN MIR UND IMMER NOCH HABE ICH SO VIELE THEMEN“.

Ja, da hab ich mir heute ein großes Thema vorgenommen. Mir ist das in den letzten Wochen vermehrt entgegen gekommen. Es ist  aber auch schon lange etwas, was mich umtreibt. Ich habe mal nicht den Anspruch es gänzlich zu klären 😉 

Mir geht es oft so: „Jetzt hab ich schon so viel gemacht und immer noch zeigen sich Baustellen, und die nicht zu knapp“das frustriert mich und macht mich auch traurig. Und dann sehe ich diese perfekten Menschen auf Social Media und um mich rum und  alle sind scheinbar so ruhig, alles flutscht und sie scheinen alles überwunden zu haben…

Das ist in den allermeisten Fällen nicht so. Wir sind Menschen und wir sind unperfekt , das macht uns auch liebenswürdig. Perfekt wäre ja irgendwie langweilig. Was also tun, um diesem Gefühl (nicht perfekt genug zu sein) was mich und vielleicht auch dich ab und zu beschleicht, entgegen zu wirken?

In die echte Welt schauen, Menschen finden die einen auch mal mittragen, wenn man es schwer hat. Die nicht sagen „du bist noch nicht soweit“ oder „du leidest nicht genug, sonst wärst du weiter“, die „einfach“ Mitgefühl haben.

Die gibt es sicher auch online aber da geht oft was verloren. Zwischentöne fehlen und Nähe fehlt. Das ist selbst wenn man telefoniert oder zoomt anders. Weil wir anders in Kontakt treten dürfen.

Du bist ok so wie du bist und du hast schon so viel geschafft. Das kannst du dir aufschreiben, ich mach das ab und an. Und dann guck ich, schau meine Erfolge an. Alle kamen sie von kleinen Schritten. Wie Üben beim Gesang oder beim Instrumente spielen oder vor Leuten sprechen. Alles geht in kleinen Schritten. Fast unbemerkt und doch geht es weiter und wenn wir zurück gucken, dann sehen wir es. Was wir alles geschafft haben.

Und jetzt zur SCHATTENARBEIT und dem Thema SPIRITUELLER WETTKAMPF. Ich denke aus dem was ich bis hier schrieb, ist es klar, dass das wenig Sinn macht oder gar zielführend ist. Trotzdem kennen wir es, ich kenne es von mir. Ich habe gelernt: ich denke lieber in die Weite und weniger in die Höhe.

Ich weine wenn ich es brauche und schau mir alberne Katzenvideos an oder was auch immer mich zum Lachen bringt, so viel wie möglich, weil Lachen ist so gesund. Ich abonniere dazu extra Youtube-, Instagram- oder Facebook-Kanäle. So hab ich sie immer zur Hand, wenn ich ein bisschen Leichtigkeit im Herzen brauche.

Gewaltfreie Kommunikation mit mir selbst. Das ist eine Lebensaufgabe. Und je größer das Päckchen das wir so gekriegt haben, desto wichtiger ist diese Aufgabe für uns. Und oft auch desto anstrengender. Hier kommt die Schattenarbeit ins Spiel. Sie ist zwar nicht easy aber sie führt uns in die Leichtigkeit. So oft erlebe ich, wenn ich durch ein tiefes Tal gegangen bin, kann ich umso leichter nachher in die Freude und in die Leichtigkeit gehen. Je besser ich mir meine Schattenseiten anschauen kann, je mehr kann ich mit mir selbst Mitgefühl haben. So scheint Mitgefühl für mich das Zuckerl zu sein, was ich kriege, wenn ich mir die schwierigen Sachen an mir angucke und sie durcharbeite. Die Gefühle wirklich fühle und sie durcharbeite. Gutsle* für alle! 🙂

Für sich selbst das Herz zu weiten und damit auch für alle anderen zu einem Geschenk werden. Spiritualität, Miteinander und Gemeinschaft als grossen RUNDENTISCH betrachten, statt als Leiter. Ich muss nicht die Leiter immer weiter hoch klettern und dabei andere zurück lassen, ich kann einfach in die Weite gehen und sehen, wo ich Inspiration, Hilfe und Mitteinander finde, wo ich mit anderen gehen darf, wo ich schwach UND stark gleichzeitig sein darf. Wo ich von jüngeren lernen darf. Jeder der mit KINDERN zu tun hat, weiss wie weise sie oft sein können und wie viel wir von ihnen lernen dürfen.

Um von einer verzweifelten Seelensituation in eine leichtere zu kommen, habe ich mal ein paar Sachen aufgelistet, die mir helfen, vielleicht magst du mir schreiben, was dir so hilft? Ich finde ja immer wieder Neues und teile es dann gerne mit anderen. Rundertisch und so:

BEISPIELE für Leichtigkeit im Herzen

Frische Luft riechen
Sonnenstrahlen bewundern
ein Kätzchen streicheln
Ein Bild malen oder Grafik machen
schöne Fotos schiessen
tanzen mit den Kopfhörern auf laut
genüsslich duschen
eine liebevolle Hand halten
die Stille genießen
Eine neue Playlist machen (hast du schon eine zum Tanzen oder zum Weinen oder um sentimental zu sein?)
Unter Leute gehen
sich ‚fein‘ machen
Lustige Videos gucken
Karaoke singen
Mit ‚iReal Pro‘ oder ‚Smule‘ „spielen“ (ich wäre ja keine Gesangslehrerin, wenn sowas nicht kommt 🙂 das sind Apps die viel Spass machen und sich LOHNEN)
Ukulele oder Klavier üben, was Leichtes
eine gut*e Freund*in anrufen
jemand anderen was Gutes tun
„leichtes Herz“ wiederholend als Mantra sprechen (ein Tip von Muneeza)
Beten oder meditieren (Anthony Williams Meditationen zB)
Nickerchen
Laufen oder spazieren gehen
Die Balkon Pflanzen pflegen oder Samen ziehen
Star Trek gucken (Filme, Serien die einem persönlich gute, befreiende oder aufweckende Emotionen geben, je nach Situation)
Was leckeres kochen
Backen
Putzen und Ordnung schaffen
andere zum Essen einladen und so viel mehr!

Bin gespannt was ihr mir so schickt! Von solchen Ideen kann man nicht genug haben. Ist auch gut, dass alles irgendwo stehen zu haben, dann kann man nachgucken, wenn es so schattig in einem ist, das man alles vergisst.

Sei ganz lieb gegrüßt und bleib dran, sei milde zu dir und denke an deine Weite. Ich werde es auch tun.

Von Herzen,

Julia

*für alle Nicht-Schwaben= Gutsle (gesprochen mit laaangem U) sind Plätzchen, also eine Süssigkeit 🙂

english

Perfect, imperfect & SWEETS FOR EVERYBODY!

Compassion & non-violent communication WITH YOURSELF…

Wow, that’s so easy to say and yet often so hard. If you are like me, by „nature“ quite hard on myself, having high expectations, you may know this: It is often easier to be loving and understanding with others than with yourself. Of course, we also have some DISTANCE to others, which we often lack with ourselves.  

And in addition: shadow work and possibly spiritual competition: „WHY AM I STILL NOT AS FAR AS I’D LIKE? I HAVE BEEN WORKING ON MYSELF FOR SO LONG AND STILL I HAVE SO MUCH TO WORK ON!“.

Yeah, I’ve got myself a big topic today. In the last few weeks, it has been something that came a cross quite often, also it’s something that’s been on my mind for a long time. I do not claim to clarify it in this one email 😉 

I often feel like this: „now I’ve already done so much and still there is so much to work on“ that frustrates me and makes me sad. Maybe you know this from yourself. And then I see these perfect people on social media and around me and everyone is seemingly so calm, everything flows and they seem to have overcome everything… 

This is not so with the vast majority of people. We are humans and we are imperfect , that also makes us lovable. Perfect would be somehow boring, wouldn’t it. So what can I do to counteract these feelings, which creep up on me and maybe even on you from time to time?

Look into the real world, find people who support you even when you are having a hard time. Who don’t say „you’re not ready yet“ or „you’re not suffering enough otherwise you would start changing“, find people who have compassion and empathy.

You are ok the way you are and you have already achieved so much. You can write that down, I do that from time to time. And then I look, look at my successes. They all came from small steps. Like practicing singing or playing instruments or speaking in front of people. Everything gets better in small steps. Almost unnoticed and yet it goes on and when we look back, we see it.

And now to the SHADOW WORK and the subject of SPIRITUAL COMPETITION. I think from what I have written so far, it is clear that this makes little sense or is even help in developing as a human. Nevertheless we know it, I know it from myself. I have learned: I prefer to think in terms of the horizontal and less in the vertical.

I cry when I need to. My system needs to let go of something and watch silly cat videos or whatever makes me laugh as much as possible because laughter is so healthy. I subscribe to extra YouTube, Instagram or Facebook channels for that. That way I always have them at my fingertips when I need a little levity in my heart.

Nonviolent communication with myself. It’s a life’s work. And the bigger the luggage we have, the more important this task is for us. And often the more exhausting. This is where shadow work comes into play. It is strenuous but it leads us into ease. So often I experience that when I have gone through a deep valley, the easier it is to go into joy and ease afterwards. The better I can look at my own shadows, the more I can have compassion with myself. So compassion seems to be the candy I get when I look at the difficult things about myself and work through them. Feeling the feelings and working through them.

Gutsle* to all! 🙂

Widening the heart for yourself and thus becoming a gift for everyone else. To see spirituality, togetherness and community as a big ROUND TABLE instead of a ladder. I don’t have to climb up the ladder and leave others behind, I can simply go into the vastness and see where I find inspiration, help and togetherness, where I may walk with others, where I may be weak AND strong at the same time. Where I can learn from younger ones. Everyone who is in contact with CHILDREN, knows how wise they can often be and how much we can learn from them.

In order to get from a desperate situation of the soul to an easier one, I have listed a few things that help me, maybe you would like to send me what helps you? I always find new things and then share it with others. ROUND TABLE  etc <3 :

EXAMPLES of lightness in the heart

Smelling fresh air
Admiring sun rays
Petting a kitten
Painting a picture or making a graphics
Taking beautiful photos
Dancing with your headphones on loud
Enjoying a shower
Holding a loving hand
Enjoying the silence
Making a new playlist (do you already have one for dancing or crying or being sentimental?)
Getting dressed up
Watching funny videos
SING karaoke
Play with ‚iReal Pro‘ or ‚Smule‘ (I wouldn’t be a singing teacher if something like that didn’t come up 🙂 these are apps that are fun and worthwhile)
Practice ukulele or piano, something easy
Call a good friend
Do something good for someone else
Repeat „light heart“ as a mantra (a tip from Muneeza)
Pray or meditate
Take a nap
Go for a run or walk
Tend my plants or grow seeds
Watch Star Trek (movies, series that give you personally good, liberating or awakening emotions, depending on the situation)
Cook something delicious
Baking
Cleaning and tidying up
inviting others to dinner and so much more!

I am curious what you do! Can’t have enough of ideas like this. It’s also good to have everything written somewhere, then you can look it up when times are hard.

Best wishes and stay tuned, be kind to yourself and think of your vastness, your horizon.

Directly from the heart,

Julia

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